
In dieser Studie wollten wir herausfinden, wie häufig Zahnschäden bei Kindern und Jugendlichen auftreten, die eine Krebserkrankung überstanden haben, und ob bestimmte Behandlungen das Risiko erhöhen. Durch den Vergleich mit ihren gesunden Geschwistern möchten wir besser verstehen, wie Krebs und seine Therapien die Zahngesundheit beeinflussen, um Betroffene künftig gezielter zu schützen.
Kurzzusammenfassung von Carina Niggs Studie
Was wollten wir mit unserer Studie erreichen?
Wie häufig kommen Zahnschäden bei Kindern und Jugendlichen vor, die Krebs hatten? Gibt es bestimmte Krebsbehandlungen, die das Risiko für Zahnschäden erhöhen? Diese Fragen wollten wir beantworten.
Warum ist das wichtig?
Zähne sind nicht nur zum Kauen da – sie sind wichtig für das Sprechen, die Lebensqualität und das Selbstvertrauen. Manche Krebsbehandlungen können Schäden an den Zähnen verursachen. Wenn wir wissen, wer für Zahnschäden anfällig ist, können Ärzt/-innen und Familien besonders auf die Zahngesundheit achten.
Was haben wir in unserer Studie genau gemacht?
In unserer Studie haben wir 731 Kinder und Jugendliche, die in der Schweiz leben und Krebs hatten, zu ihrer Zahngesundheit befragt. Zum Beispiel zu Karies oder ungewöhnlich kleinen Zähnen. Dieselben Fragen haben wir 144 Geschwistern gestellt. Wir konnten ausserdem Informationen zu Krebserkrankung und -behandlung aus dem Schweizer Kinderkrebsregister auswerten.
Was haben wir herausgefunden und wie ordnen wir das ein?
Viele Kinder und Jugendliche haben nach einer Krebserkrankung gesunde Zähne. Trotzdem treten gewisse Zahnprobleme bei Betroffenen häufiger auf als bei ihren Geschwistern: Jedes siebte Kind berichtet nach Kinderkrebs von ungewöhnlich kleinen oder fehlenden Zähnen. Bei jedem dreizehnten Kind ist der Zahnschmelz geschädigt. Besonders betroffen sind Kleinkinder, die mit einer Chemotherapie oder eine Stammzelltransplantation behandelt wurden. Karies hingegen trat bei Kindern nach einer Krebserkrankung genauso häufig auf wie bei ihren Geschwistern – etwa jedes dritte Kind war betroffen.
Um mögliche Folgeschäden an den Zähnen früh zu erkennen, sollten Betroffene als Teil der Nachsorge einmal jährlich ihre Zähne untersuchen lassen. Ärzt/-innen sollten vor der Krebsbehandlung den Zustand der Zähne festhalten. So lassen sich spätere Schäden als Folge der Behandlung nachweisen, was wichtig für die Kostenübernahme durch Krankenkassen ist. Auch im Alltag lässt sich viel tun: gründliches Zähneputzen, Zahnseide, eine zuckerarme Ernährung, kein Rauchen und massvoller Alkoholkonsum helfen, dass die Zähne lange gesund bleiben.
Referenz: Nigg C, Matti C, Jörger P, et al. Dental Health of Childhood Cancer Survivors—A Report From the Swiss Childhood Cancer Survivor Study (SCCSS). Pediatric Blood & Cancer. 2025;72(5). doi:10.1002/pbc.31629
Hier ist der Link zur ganzen Studie (Englisch).
Kontakt:
Prof. Claudia E. Kuehni (claudia.kuehni@unibe.ch)
Hier können Sie die Kurzzusammenfassung herunterladen:
