Knochen- und Gelenkbeschwerden nach einer Krebserkrankung im Kindesalter

Was wollte diese Studie erreichen?
Probleme im Bereich von Gelenken, Knochen oder Musken, dem sogenannten «Bewegungsapparat», sind relevante Spätfolgen nach einer überstandenen Krebserkrankung im Kindesalter. Dazu zählen Osteoporose (brüchige Knochen), Gelenkschmerzen, oder ein verkürztes Bein. Wir wollten mit dieser Studie aufzeigen, wie häufig solche Beschwerden auftrete und wer besonders davon betroffen ist.

Warum ist das wichtig?
Gesunde Knochen, Gelenke und Muskeln sind wichtig, um im Alltag zurechtzukommen. Um Einkaufen zu gehen, Treppen zu steigen oder sich anzuziehen. Erkrankungen des Bewegungsapparates können das Alltagsleben sehr erschweren.

Was hat diese Studie genau gemacht?
Im Rahmen der schweizweiten Studie zur Gesundheit nach einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter haben wir ehemaligen Kinderkrebspatient/-innen einen Fragebogen zugeschickt und sie zu Beschwerden im Bewegungsapparat befragt. Die Studie hat alle Personen eingeschlossen, deren die Diagnose mindestens 5 Jahre zurücklag und die zum Befragungszeitpunkt mindestens 15 Jahre alt waren.

Was fand die Studie heraus und wie ordnen wir das ein?
Jede vierte Person unserer Studie (26%) erwähnte aktuelle Beschwerden im Bewegungsappart. Diese kamen öfters vor bei weiblichen Teilnehmerinnen, Betroffenen nach Knochenkrebs, Kindern, die ein Rezidiv (einen Rückfall) der Krebserkrankung hatten, der nochmals intensiv behandelt werden musste und Betroffenen, die früh in der Kindheit an Krebs erkrankt waren.

Daher ist es wichtig im Rahmen der Nachsorge nach Knochen-, Gelenk-, oder Muskelbeschwerden zu fragen. So können Betroffene z. B. Physiotherapie bekommen, um Beschwerden zu lindern und so im Alltag besser zurechtzukommen.

Referenz: Christen S, Roser K, Mader L, Otth M, Scheinemann K, Sommer G, Kuehni C, Michel G. Incidence and prevalence of musculoskeletal health conditions in survivors of childhood and adolescent cancers: A report from the Swiss childhood cancer survivor study. Cancer Medicine, 2024;13e7204.

Hier ist die ganze Studie (Englisch).

Kontakt:
Salome Christien (salome.christen@unilu.ch)
Prof. Claudia E. Kuehni (claudia.kuehni@unibe.ch)